Am 13. April 1945 war die Bahnverbindung bereits gekappt und die damals bestehende Schmalspurbahn zwischen Mosel und Ortmannsdorf konnte für den Transport nicht mehr genutzt werden. Es war für den Lagerkommandanten keine Option, die durch den Lageralltag geschwächten Gefangenen zurückzulassen. Um auch sie der Befreiung durch die Alliierten vorzuenthalten, wurden im Ort Pferdefuhrwerke von Bauern organisiert, auf die gehunfähige Gefangene geworfen wurden.
Der Marsch führte insgesamt über Hauptstraßen, um die Fluchtgefahr gering zu halten. Trotzdem versuchten Gefangene, unterwegs zu entkommen. Wenigen gelang dies, einige wurden erschossen.
Die erste Übernachtung der 787 Gefangenen fand auf freiem Feld in Ortsmannsdorf am Waldrand Richtung Neuschönburg statt, die zweite am Folgetag in Burkhardtsgrün, erneut auf freiem Feld.
Zu Beginn des Todesmarsches erhielten die Gefangenen in Mülsen eine Essensration, die sie noch an Ort und Stelle verzehrten. Trockenes Brot wurde wohl mitgeführt und als gestückeltes Brot in Niederschlema unter die Menge geworfen. Verpflegung gab es zusätzliche durch Zufall in Zschocken.