Der Massenmord

Am Nachmittag des 14. April 1945 forderte der Kommandoführer hier die schwachen und kranken Häftlinge auf, sich zu den gehunfähigen Gefangenen auf dem Sportplatz in Niederschlema zu begeben.  Man werde sie hier zurücklassen und den bald auftauchenden Amerikanern überstellen. Die restlichen Gefangenen brachen Richtung Burkhardtsgrün auf.

Etwa 90 völlig entkräftete Männer blieben hier unter der Aufsicht des stellvertretenden Kommandoführers zurück.

Er hatte den Befehl erhalten, diese Männer zu töten, die Verbringung der Leichen zu organisieren und der Kolonne am nächsten Tag zu folgen. Nachdem die ersten etwa 15 Häftlinge am nahegelegenen Waldrand verbracht und dort erschossen wurden, weigerten sich die verbliebenen etwa 75 Gefangenen, auf das Fuhrwerk zu steigen. Sie wurden darauf an Ort und Stelle auf dem Sportplatz erschossen.

Am nächsten Morgen wurden die etwa 83 Leichen im Grubenbereich des Osterlammstollns von Mitgliedern des Volkssturms, sowjetischen Kriegsgefangenen aus Niederschlema und der örtlichen NSDAP-Führung notdürftig verscharrt. Vier oder fünf Häftlinge konnten in der Nacht aus dem Leichenberg herauskriechen. Einem gelang die Flucht, einer wurde aufgegriffen und getötet. Das Schicksal der anderen bleibt ungeklärt.

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